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Tag 15 - Endlich in den Dolomiten

Samstag (4.8.07)

Kreuzwiesnhuette -> Pleiterscharte -> Schlueterhuette
Blick zurueck zur Kreuzwiesnhuette
Der heutige Tag begann wie mittlerweile ueblich mit einem reichlichen Fruehstueck. Danach starteten wir zum ersten Ziel, das Kreuz, das ich von der Kreuzwiesnhuette aus sehen konnte. Nach kurzer Zeit war das Ziel auch erreicht und ich orientierte mich weiter einfach an dem Peitlerkofel, der sich in seiner "M" Form zeigte. Bei der Wieseralm goennten wir uns die erste Pause. Dabei stellte sich wieder mal heraus, dass man immer weniger das Wort "Mass" verstand, je weiter man von Muenchen weg ist. So wurden auf dem Tisch 2 Flaschen Bier, eine Flasche Limo und 2 Glaeser zum selbst mischen positioniert.
Beim ersten Kreuz
Weiter gings querfeldein zum Glittnersee, auf dem 2 Schwaene seelenruhig auf 2000 Meter Hoehe turtelten. Die hatten sogar ihre eigene kleine und kostenlose Huette! Bei der Turnarentschhuette erkundigte ich mich nach dem Weg zur Maurerberghuette, wobei der Wirt etwas grummelig irgendein unverstaendliches Zeug brabbelte. Er wollte wohl, dass wir BEI IHM etwas konsumieren. Nach der Umrundung des Maurerberges kamen wir bei der Maurerberghuette an. Heute erblickte ich auch lauter Kreuze, die auf den kleinen Pisshuegeln des bisherigen Weges standen. Alles 2000er "Gipfel" ;-) Bei der Maurerberghuette genoss ich dann das erste Mal italienisches Flair und bestellte mir einen "Graukaese mit Zwiebeln". Als ich die Haelfte verputzt hatte, meinte die Wirtin, dass man das ganze eigentlich mit Essig, Oel und Gewuerzen anmacht. Alles stand auf dem Tisch und nachdem anmachen schmeckte es gleich noch viel besser! Ich habe auch immer mehr das Gefuehl, nach Italien zu kommen. Mehr und mehr Leute sprechen italienisch, bei den Wegweisern sind jetzt die italienischen Namen groesser als die deutschen und allgemein aendert sich das Verhalten der Menschen hin zum italienisch Relaxtem. Von der Maurerberghuette rief ich dann auch die Schlueterhuette wg. der heutigen Uebernachtung an, wobei mir fuer die 15 Sekunden Ortsgespraech 1 Euro berechnet wurde!!! Das ist wirklich eine Sauerei aber was solls. Vom Handy waere es vermutlich teurer gewesen. Aber das Essen war gut und die 3 Cola auch. Mittlerweile habe ich es aufgegeben, noch an ein schmackhaftes Spezi zu kommen, da man es entweder mit Zitronenlimo mischt oder gar nicht mehr kennt :-). Aber reines Cola enthaelt vermutlich mehr Zucker *lechtz*.
Der See mit den 2 Schwaenen

Die naechste Rast war bei Wurzjoch, zu dem wir ueber die Hauptstrasse gelangten. Das Interessante daran war, dass die Hauptstrasse die Wanderwegnummer 8 hatte. Hauptstrasse als Wanderweg?!? Immerhin kam ich in den Genuss von ein paar vorbeifahrenden Motorraedern, wenn auch keine Ducati dabei war. Schaemt euch, Italiener! Bei der Art Huette im Wuerzjoch legte dann eine Frau damit los, Stories von sich, dem Jakobsweg (Sie erzaehlte die Story, da ich die Muenchen-Venedig Strecke laufe) und ihrem Glauben zu erzaehlen, wie sie ihre Depressionen am 4. Tag des Jakobswegs ploetzlich verlor (u.a. meinte sie, dass sie ihre Fuesse beten liess) und sie eine Erleuchtung hatte, als sie gerade heute einem Jungen ansah, dass er Depressionen hatte und ihm spontan Mut zusprach. Spaeter stellte sich heraus, dass der Junge 3 Selbstmordversuche hinter sich hatte und ihm ihr gutes, spontanes Zureden unheimlich aufgebaut hat.
Wieder mal irgendwelche Berge :-)
Das erzaehlte sie uns zumindest. Dann gab sie uns als Wirtin noch einen Schnaps aus, von dem ich spaeter noch ekelhaftes Sodbrennen bekam. Machte aber nichts, weil ich genug mit der scheiss Sehne (zur Abwechslung an meinem Knie) beschaeftigt war, die sich alle 15 Minuten meldete. Dann noch andere Wehwehchen. So weiss ich aber, dass noch alles dran ist :-) Weiter verlief der Weg hoch zur Peitlerscharte, bei dem uns lauter Touristen begegneten. Allerdings kam nicht das Touristenverarschungsfeeling wie bei dem Spannagelhaus auf. Jeder musste schon brav selbst hochlaufen. Eine Gondel gibt es dort nicht.

Auf halber Hoehe in der Scharte machte ich dann Rast, da ueber mir lauter Voegel flogen und ich diese beobachten wollte. Die Voegel nutzten die Thermik so wunderschoen aus. U. a. flog ein Vogel direkt auf die Wand zu, setzte die Fluegel 1 m vor der Wand parallel zu dieser um zu bremsen und schwebte dann mit der Thermik nach oben weg. Nach ein paar Minuten setzte ich den Aufsteig fort bis ich oben in der Scharte ankam und wieder den herrlichen Ausblick auf die jetzt so nahen Dolomiten geniessen konnte. Eine halbe Stunde spaeter war auch das Endziel "Schlueterhuette" erreicht. Zum Glueck hatte ich ja 2 Schlafplaetze reserviert. Jetzt stellte sich heraus, dass nur 1 Platz frei ist. Den schnappte ich mir gleich. Aber Notlager gab es fuer Tripple F noch zur Genuege ;-)

Sonnenuntergang bei der Schlueterhuette
Spaeter des Abends sass ich dann am Tisch mit ein paar ziemlich lustigen Kerlen aus Koeln und wieder mit dem korpulenten Schwafler, dessen Bekanntschaft wir bereits auf dem Weg von der Lizumer Huette zum Tuxer-Joch-Haus machten. Anscheinend schaffte er es, sich in den Bus zu setzen und so den "Garten Eden" zu umfahren. Tolle Leistung! Dann begruesste er uns mit seinem scheiss Grinsen. Verfolgt uns der Kerl?!?
Unser Tisch mit den Koelnern :)
Zumindest laberte er mich nicht weiter voll, da die Koelner eine prima (und ehrliche) Unterhaltung boten. Leider war der Abend viel zu schnell zu Ende und mein Liter Wein auch. Im Nachtlager ging's dann weiter los! Schnarcher!!! Ich finde, dass Schnarcher den Nichtschnarchern eine Entschaedigung zahlen muessten. So ein Dreckskerl schlief nicht einmal und schnarchte trotzdem vor sich her. Als ich sein Schnarchen nachmachte, war dann wieder fuer 30 Minuten Ruhe. In der Frueh haette ich dann am liebsten mit Backsteinen um mich geschmissen. So Drecks-Touristen standen um 6:30 Uhr auf und hatten nichts anderes zu tun, als eine halbe Stunde lang zu packen - natuerlich mit extra raschelnden Tueten - und sich in ganz normaler Lautstaerke unterhaltend. Als die endlich weg waren, ging es mit Italienern weiter, von denen 5 Stueck das Zimmer stuermten, um mit anderen Italienern zu quatschen und Witze zu reissen. Scheiss Touristenecke. Den Leuten/Besuchern hier ist wirklich alles egal. Hoffentlich bin ich bald weg von hier.